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Hannover-Roderbruch 2022

Internetseite: https://www.efg-hannover-roderbruch.dehttps//www.
Region / Berichtskategorie: Mitte
Gemeindemitglieder: 63

in einem Fenster ist zur Adventszeit die Weihnachtsgeschichte mit Puppen dargestelltGemeinde Roderbruch, Fotograf: Arndt-Peter BergfeldDas Jahr 2020 fing an wie fast jedes andere und hat uns allen dann ohne große Vorwarnung gezeigt, dass plötzlich alles anders sein kann als bisher. Zu Beginn der Corona-Zeit war es in allen Bereichen schwer, angemessene Maßnahmen zu ergreifen. So lag neben dem öffentlichen Leben auch unser Gemeindeleben erstmal brach.
Im ersten Lockdown waren politischerseits sämtliche Präsenzveranstaltungen, einschließlich Gottesdienste, untersagt. Innerhalb kürzester Zeit haben zwei unserer technikaffinen Gemeindemitglieder einen YouTube-Kanal für unsere Gemeinde eingerichtet und sich in die Thematik des streamens eingearbeitet.

Im Mai 2020 wurden die gesetzlichen Regelungen geändert und ab Mai 2020 waren Präsenzgottesdienste gestattet. Nach langen Gesprächen, Gebet um Weisheit und Abwägung des Für und Wider haben wir als Gemeindeleitung beschlossen wieder Gottesdienste mit Gottesdienstbesuchern vor Ort stattfinden zu lassen. Die geltenden Hygienemaßnahmen wechselten so schnell, dass wir in den Leitungssitzungen regelmäßig lange über mögliche Änderungen nachdenken mussten.
Ohne Pandemie wäre es wohl nicht dazu gekommen, dass es inzwischen ganz normal für die meisten von uns ist, dass der Gottesdienst gefilmt wird und auch online angeschaut werden kann. Etliche Leute, auch gemeindefremde und kirchendistanzierte verfolgen unsere Gottesdienste online und haben so niederschwellig die Möglichkeit von Jesus und der Erlösung durch ihn zu hören.

Der Weihnachtsgottesdienst 2020, zu dem naturgemäß mehr Gäste da sind als sonst, wurde nach draußen verlegt. Vor dem Hintergrund der ersten Weihnachtsgeschichte war das auch ganz passend – Maria, Josef und das Kind in der Krippe hatten es auch nicht wohlig warm und rundum perfekt.
Heiligabend 2021 haben wir unsere Christvesper wieder im Gottesdienstraum feiern können. Ohne Tannenbaum, dafür mit einer beeindruckenden Dekoration, die von mehreren helfenden Händen liebevoll gestaltet wurde und die das Thema der Predigt unterstrich: „Jesus kommt als das Licht der Welt in die Welt.“ In beiden Jahren hatten wir ein beleuchtetes Fenster in dem die Weihnachtsgeschichte mit Puppen dargestellt war.

Wunderschön, aufwändig und liebevoll gestaltet war auch wieder der ErnteDank-Altar.

Ab November 2020 wurden alle Gemeindegruppen ausgesetzt. Zu Ostern 2021 hatten viele erhofft und erwartet, dass Lockerungen möglich sein würden. In Erwartung dieser Lockerungen planten wir einen Seniorengottesdienst in der Karwoche sowie eine Fahrradtour am Ostersamstag mit verschiedenen thematischen Impulsen. Beides musste wieder abgesagt werden. Ebenso wie ein paar Monate später die Jahresabschlussandacht 2021, die wir gemeinsam mit den Pfadfindern gestalten wollten. Wie es auch in anderen Lebensbereichen war, war einfach vieles unvorhersehbar und nicht planbar.

Die Bibelkids konnten sich lange nicht treffen und wurden in dieser Zeit von Volker und Sigrid Tetzlaff liebevoll per Post versorgt. Als die Treffen parallel zum Gottesdienst wieder stattfinden sollten wurden sie von den Kindern nicht mehr wie gewohnt angenommen. Deshalb hat Volker die Arbeit, die er viele Jahrzehnte geprägt und gestaltet hat, schweren Herzens beendet. Zum Abschied gab es ein Fest mit leckerem Kuchen und kleinen Geschenken. Von den Kindern kamen viele schöne Bilder als Dankeschön.

Im Frühjahr 2021 kam mit den Impfmöglichkeiten, die viele gern in Anspruch genommen haben, andere jedoch nicht, eine Thematik in das Gemeindeleben, die auch in der GL lange und kontroverse Diskussionen mit sich brachte. Wir standen vor der Aufgabe zu entscheiden, wie können wir es schaffen, dass sich alle Besucher unserer Gemeinde weitgehend sicher fühlen können, ohne dass eine Personengruppe ausgeschlossen wird? Es war ein Drahtseilakt, der uns als Gemeinde mal mehr mal weniger gut gelungen ist. Im Rückblick sind wir in der Leitung aber doch der Ansicht, dass wir einen recht guten Weg durch diese herausfordernde Zeit gefunden haben.

Im Sommer fand im Roderbruch ein Kulturcamp statt, bei dem wir als Gemeinde mit einem Stand vertreten waren. Wir hatten einen Seifenblasenkünstler eingeladen der Groß und Klein zum Strahlen brachte, und wer wollte konnte sich selbst an den Riesenseifenblasen probieren.

In der Adventszeit hat unsere Gemeindereferentin Heike Kling sich in ein neues Thema eingearbeitet und einen Podcast angefangen. Täglich gab es eine etwa 10-minütige Folge über ein Kapitel des Lukas-Evangeliums zu hören. Das finden einige Leute ansprechend und so wird es auch in Zukunft weitere Folgen von „"denken glauben handeln"“ geben, allerdings nur noch alle 14 Tage. Zur Zeit geht es, anhand der Ich-bin-Worte um die Frage: Was sagt Jesus über sich selbst?

Zusammengefasst sind wir dankbar, dass Gott uns als Gemeinde bisher gut durch die Corona-Zeit gebracht und bewahrt hat. Dennoch merken wir negative Begleiterscheinungen: Abstand halten, Kontaktbeschränkungen, kein Kirchenkaffee, keine Möglichkeit Gemeinschaft zu haben – all das hat auch in unserer Gemeinde zu einer gewissen Entfremdung untereinander geführt. Das ist dem Gemeindeleben auf keinen Fall förderlich. Doch wir wollen eine lebendige und Menschen zugewandte Gemeinde sein, in der Menschen Gott immer besser kennenlernen können. Um das zu erreichen müssen wir uns sicher bei manchem auf neue Wege einlassen.
Autor: Magdalena Rose