Stadtoldendorf: Verabschiedung von Pastor Andreas Blaas in den Ruhestand

Im Jahr 1958 erblickte ein kleiner Junge am Ende des norddeutschen FjordVerschiedung_A._Blaas.jpgJohann Neufeld, Elke und Andreas Blaas, Jürgen Tischler; Foto: Eduard Teichröbs – der Schlei – das Licht der Welt. Andreas Blaas wurde zur Freude seiner Eltern in Schleswig geboren. Er wuchs auf, wurde groß, studierte von 1984-1991 in Hamburg Theologie und absolvierte dann auch dort am Seminar sein Kandidatenjahr. In dieser Zeit lernte Andreas auch Jürgen Tischler kennen.

Immer wieder berührten sich ihre Lebenswege und man blieb sich im HERRN Jesus und auch freundschaftlich verbunden. 1993 rief Gott Andreas in den Pastorendienst in die Gemeinde in Bramsche, um dort die Geschwister im Glauben zuzurüsten und am Reich Gottes zu bauen. 
„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“  (Kohelet 3:1)


Für Andreas bedeutete dieses Wort, dass seine Zeit in Bramsche 1998 zu Ende war und Gott ihn nach Schwalmstadt-Treysa rief, um die Herde des HERRN dort zu weiden. 2003 erfolgte dann ein neuer Ruf in die Gemeinde Bad Hersfeld. Dort diente Andreas bis 2011, bevor er dann 2012 als letzte Station seines Berufslebens, in der Gemeinde Stadtoldendorf im südlichen Niedersachsen in den Hirtendienst und die Dienstgemeinschaft vor Ort gerufen wurde. 
Der 14.05.2023 war dann ein besonderer Tag im Leben von Andreas Blaas. Der Tag der Verabschiedung und der Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Sein langer Weggefährte Jürgen Tischler, Pastor und Referent des Landesverbandes NOSA, Vertreter des Bund Evangelisch- Freikirchlicher Gemeinden, besuchte den Verabschiedungsgottesdienst für Andreas in der Gemeinde Stadtoldendorf. Sergej Herzen führte als Vertreter der Gemeindeleitung durch den Gottesdienst. Neben Grußworten der Vertreter von Stadt- und Samtgemeinde brachten sich die unterschiedlichen Gruppen von jung bis alt mit Liedbeiträgen, Segenswünschen und kleinen Aufmerksamkeiten für Andreas und seine Frau Elke mit in die Gottesdienstgestaltung ein. 
Zum Thema "In Christus sein" predigte Andreas Blaas ein letztes Mal als Pastor an der Kanzel über Johannes 17,20-26. "Wenn dein Leben in Christus ist", sagte er, "dann wird dein Alltag dadurch bestimmt, dass du wirklich mit Jesus lebst - das geht in der Kraft und durch das Wirken des Heiligen Geistes. Er ist die Person, die dir als Beistand dauerhaft zur Seite gestellt wird. Helfer, Tröster, Beistand." Er betont, dass es um Dinge geht, die nur der Heilige Geist bewirken kann: zum Beispiel das Einssein. Das Einssein der Gemeinde in Christus, das Leben mit Jesus, die Ausrüstung zum Dienst für den Herrn. Ohne den Geist Gottes habe er den Dienst nicht tun können. 
Alles hat seine Zeit und nun war die Zeit für Jürgen Tischler gekommen. Mit persönlichen Grüßen und Gedanken zu Amos 3,8 leitete er in den Entpflichtungsteil des Gottesdiensts über. Anhand der Frage „Was verstehen wir unter einer „Entpflichtung“?“  führte er zum Grund für den besonderen Gottesdienst hin:
Am Anfang eines Dienstes als Pastor/-in, Diakon/-in oder Pastoralreferent/-in des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden steht eine Ordination als gottesdienstlicher Akt der Beauftragung zu einem voll –oder teilzeitlichen Dienst. „Mit der Ordination bestätigt und bezeugt die Gemeinde öffentlich dem zu Ordinierenden die an ihn durch Gott ergangene und von der Gemeinde anerkannte Berufung. Zugleich wird er für seinen Dienst bevollmächtigt und lässt sich in die Pflicht nehmen.“, zitierte Jürgen aus § 7 Abs 3 der Ordnung für Ordinierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Mit dem Übergang in den Ruhestand endet diese Inpflichtnahme. Lange Zeit hätte die Verabschiedung aus dem Dienst keine annähernd entsprechende Beachtung gefunden, erklärte er. Für den einzelnen ordinierten Mitarbeiter verändert sich jedoch sein ganzes Lebensgefüge wesentlich stärker als durch jedes andere Ereignis seit der Ordination – für die meisten also seit 35 – 40 Jahren.  

Dann entpflichtete Jürgen Tischler Andreas Blaas ganz offiziell von seinem aktiven Amt als Pastor. „Von deiner Berufung Pastor zu sein kann ich dich nicht entbinden. Hiermit ist es aber nicht mehr deine Pflicht diese Berufung auf Abruf und an Ort und Stelle auszuleben“, erklärt er. 
Nach der Entpflichtung bedankte sich Sergej Herzen im Namen der Gemeinde Stadtoldendorf bei Andreas Blaas für seinen Dienst. Die Gemeindeleitung überreichte einige Geschenke, die Elke und Andreas die Eingewöhnung in ihre neue und zu gleich alte Heimat leichter machen und zugleich auch die beiden an die Geschwister in Stadtoldendorf erinnern sollen. Für Andreas schließt sich ein Kreis, denn er zieht zurück in seine Geburtsstadt. 
Nach Segensgebeten gab es im Anschluss an den Gottesdienst ein gemeinschaftliches Mittagessen mit der Möglichkeit sich persönlich von Andreas und Elke zu verabschieden.
Im Gemeindespiegel der Gemeinde Stadtoldendorf wird später stehen: „Wir sind dankbar für die Zeit mit dir, Andreas. Gott sei auch weiterhin die Quelle deiner Kraft. Er segne und behüte dich und deine Familie.“

Fotos: Eduard Teichröb
Bericht: Matthias Puschendorf, Stadtoldendorf

14. 06.2023 / Stadtoldendorf/ Springe